Kniearthrose (Gonarthrose)

Die Entwicklung einer Kniearthrose (Gonarthrose) zieht sich in den meisten Fällen über viele Jahre hinweg. Durch eine zunehmende Reduzierung des Knorpelgewebes kommt es bei vielen Patienten, häufig auch unterbewusst, zu einer schleichenden Schonhaltung sowie einer adaptierten Lebensweise. Die Kniearthrose stellt eine chronisch fortschreitende degenerative Erkrankung des Gelenkknorpels dar. In einem fortgeschrittenen Stadium der Kniearthrose ist die Degeneration des Knorpels soweit fortgeschritten, dass die Knochen des Knies schmerzhaft aufeinander reiben. Der Knorpelverlust führt zu einer zunehmenden Einsteifung und Verformung des Gelenkes, wobei die Streckung meist als Erstes verloren geht. 

Die Symptome der Kniearthrose (Gonarthrose) sind vielfältig. In der initialen Phase der Kniearthrose kommt es meist zu einem Anlaufschmerz im betroffenen Gelenk sowie Belastungsschmerzen unterschiedlicher Ausprägung. Die Behandlungsmöglichkeiten einer Kniearthrose richten sich nicht nur nach dem Stadium der Arthrose, sondern werden auch unter Einbeziehung individueller Parameter, wie Alter und Aktivitätsgrad evaluiert.
 

Anatomie und Funktionsweise - Wie funktioniert ein normales Kniegelenk ?

Durch das Kniegelenk werden die Enden von Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia) beweglich miteinander verbunden. Damit nun nicht raue und kantige Knochen aufeinander reiben, sind diese Kontaktflächen mit einer Gleitschicht, dem ca. 3-4 mm dicken Knorpelgewebe überzogen. Diese ist äußerst glatt, setzt die Reibung im Gelenk herab (niedriger als zwei glatte Eisflächen aufeinander) und federt elastisch harte Stöße beim Laufen ab. Zusätzlich nehmen Innen- und Außenmeniskus einen wesentlichen Anteil bei der Abpufferung beim Gehen, Laufen und Springen ein. Eine stabile Gelenkführung des Kniegelenks wird durch das Zusammenspiel der Seitenbänder, Kreuzbänder sowie knieübergreifende Muskeln und Sehnen geschaffen.

Symptome und Verlauf einer Kniearthrose (Gonarthrose) - Welche Beschwerden treten bei einer Kniearthrose auf ?

Die Symptome der Arthrose im Kniegelenk sind vielfältig. Zu Beginn steht meist ein Anlaufschmerz im betroffenen Gelenk. Morgens beim Aufstehen oder nach längerem Sitzen kommt es zu Knieschmerzen, das Knie fühlt sich steif an. Nach einigen Schritten oder mehreren Gehminuten lässt dieser Schmerz wieder nach. Das Gelenk hat sich sozusagen „eingelaufen“. Es besteht volle Belastbarkeit. Im weiteren Verlauf kommen Schmerzen nach Belastung dazu. Diese sind anfänglich hauptsächlich beim Treppensteigen, Bergauf- und abgehen und Tragen schwerer Lasten spürbar. In früheren Stadien der Kniearthrose ist der Schmerz häufig noch lokalisierbar. Je nach Ort des Arthrosebeginns kann das Knie nur innen, außen oder vorne unter der Kniescheibe weh tun. Die Schmerzen können messerstichartig in Attacken kommen oder auch schleichend von dumpfen und brennenden Charakter sein.

Später tut das Kniegelenk auch nach längerem Laufen in der Ebene weh. Die Gehstrecke ohne Schmerzen verkürzt sich zunächst auf wenige Kilometer. Bei höhergradiger Kniearthrose können nur noch wenige Hundert Meter ohne Schmerzen zurückgelegt werden. Bei Fortschreiten der Kniearthrose kommt es zur Entzündung der Gelenkschleimhaut. Folge davon ist eine Überwärmung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit des Gelenks. Knieschmerzen können nun auch in Ruhe sowie in der Nacht auftreten. Es bildet sich häufig ein Reizerguss, der zusätzliche Spannung auf die Gelenkkapsel ausübt. Bedingt durch die Tatsache, dass das Kniegelenk das größte Gelenk des menschlichen Körpers ist, können sich bis zu mehreren hundert ml meist strohgelbe klare Flüssigkeit im Knie bilden. In diesem Stadium der Erkrankung spricht man von einer aktivierten Kniearthrose. Durch die schmerzbedingte Schonhaltung und den eingeschränkten Gebrauch kommt es zu Verkürzung und Vernarbung von Gelenkkapsel, Bändern, Muskeln und Sehnen. Dies führt zu einer Bewegungseinschränkung des Gelenks, die durch den verzweifelten Versuch des Körpers, gegen die Überlastung seitliche Knochenanbauten (Osteophyten) zu bilden, noch begünstigt wird. Alltagstätigkeiten wie in die Hocke oder auf die Knie gehen, auf Leitern steigen und vieles mehr gelingen nur noch mit erheblicher Einschränkung oder gar nicht mehr. 

Weitere Symptome einer Kniearthrose können Gelenkgeräusche wie Knirschen und Knacken sein. Ebenfalls häufig tritt eine Wetterfühligkeit des betroffenen Kniegelenks auf. Die Beschwerden verstärken sich hier bei feuchter und kalter Witterung. Bestehende Fehlstellungen wie zum Beispiel X- oder O Bein werden durch eine Kniearthrose meist noch verstärkt. Groteske Fehlstellungen können am Ende die Folge sein.
Die Arthrosebeschwerden kommen häufig in Schüben. Das bedeutet Knieschmerzen, Schwellung, Überwärmung und Bewegungseinschränkung kommen häufig ohne erkennbare Ursache und bleiben für Tage bis einige Wochen. Bei Zunahme des Arthrosestadiums werden diese Schübe heftiger, treten häufiger auf und können länger andauern. Im Endstadium einer Kniearthrose sind diese Beschwerden dann dauerhaft vorhanden.
 

Welche Risikofaktoren können zu einer Kniearthrose (Gonarthrose) führen ?

Die besonderen mechanischen Eigenschaften des Kniegelenkes werden durch komplizierte biochemische, molekulare und elektrophysiologische Zusammenhänge aufrechterhalten und setzen eine intakte, geschlossene Oberfläche und ein stabiles Netzwerk aus kollagenen Fasern voraus. Dieser komplexe „Verbundwerkstoff“ wird von den Knorpelzellen, den Chondrozyten, hergestellt und überwacht. Störungen können mechanisch (Gewalteinwirkung wie Unfälle, schwere Verstauchungen, chronisches Übergewicht, O-Bein, X-Bein, Kreuzbandinstabilitäten, fehlender Meniskus) oder biochemisch (Stoffwechselerkrankungen Rheuma, Gicht, Verkalkung, Durchblutungsstörung) eintreten.
Einige Fakten gelten dabei als gesichert: so stellt vernünftiger Ausdauersport, Marathonläufer eingeschlossen, keine vermehrte Arthrosegefahr dar, während O- der X-Bein besonders bei bestehendem Meniskusschaden, radikaler Meniskusoperation und/oder Übergewicht ein erhebliches Arthroserisiko darstellen. Als weitere nicht beeinflussbare Risikofaktoren für die Entwicklung einer Kniearthrose gelten ein steigendes Alter, genetische Veranlagung, als auch das weibliche Geschlecht. 

Diagnostik – Wie wird eine Kniearthrose (Gonarthrose) festgestellt ?

Am Anfang der Diagnostik steht ein ausführliches Anamnese Gespräch durch einen erfahrenen Orthopäden, sowie eine körperliche Untersuchung. Hierbei wird unter anderem der Bewegungsumfang des Kniegelenks geprüft, der Gelenkspalt und das Knie abgetastet und die Muskulatur untersucht. Im Anschluss daran erfolgt eine Untersuchung mittels bildgebender Verfahren (z.B. Röntgen) zur besseren Beurteilung der Knorpelsituation in der Hauptbelastungszone sowie des Gelenkschadens. 

  • Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung stellt einen wichtigen Schritt in der Evaluierung der Kniegelenksfunktion und der Beinachse dar. Fehlstellungen wie z.B. O-Bein und X-Bein stellen ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Kniearthrose dar. Der Orthopäde überprüft daher die Beinachse auf Fehlstellungen, die Bandstabilität, das Vorliegen von Beinlängenunterschieden und weiteren Faktoren.  Der Kniespezialist überprüft mithilfe von speziellen Funktions- und Schmerztests den Bewegungsumfang des Kniegelenks zur Beurteilung der Beweglichkeit des Knies.

  • Bildgebende Verfahren

Mithilfe von Röntgenaufnahmen können Knorpelschäden des Kniegelenks dargestellt werden. Die Veränderungen des Gelenkspaltes in Form einer Reduktion des Knorpelgewebes bei einer vorliegenden Gonarthrose kann mittels einer Röntgenaufnahme sichtbar gemacht werden. Durch die radiologische Untersuchung kann man bei einer vorliegenden Kniearthose eine Verengung des Gelenkspaltes im Kniegelenk erkennen. In den meisten Fällen ist durch die Arthrose nicht nur der Gelenkknorpel betroffen, sondern es können auch weitere Strukturen des Knies arthrosetypische Veränderungen aufweisen. Der Orthopäde wird daher im Rahmen der Diagnostik ebenfalls die Bandstabilität überprüfen, sowie die Seitenbänder, Kreuzbänder, Knochen und den Meniskus nach Veränderungen untersuchen.  

Die 4 Stadien der Kniearthrose (Gonarthrose)  – und die Abhängigkeit vom Lebensalter

Den Knorpelschaden teilt man in vier Schweregrade ein: Stadium 1 = leichte oberflächliche Auffaserung. Stadium 2 = halbschichtige Einrisse und breite Oberflächenauffaserungen. Stadium 3 = tiefer, bis zum Knochen reichender Defekt mit starker Auffaserung, mechanisch nicht mehr tragfähig. Stadium 4 = freiliegender Knochen.

Wie kann aus einem normalen ein krankes Kniegelenk entstehen?

Die Ursachen einer entstehenden Arthrose sind sehr vielfältig. Der Prozess der Arthroseentwicklung zieht sich meist über viele Jahre hin. Oft kommen mehrere Faktoren zusammen, die das Vollbild einer Kniearthrose bedingen. Abhängig vom Lebensalter lassen sich meist verschiedene Ursachen unterscheiden.

Die Entstehung der Kniearthrose bei jüngeren Personen

Bei jüngeren Personen entstehen Knorpelschäden häufig durch Unfälle, wobei Sportunfälle inzwischen Arbeits- und Gelegenheitsunfälle an Häufigkeit ablösen. Unfälle können zu direkten Knorpelrissen oder Defekten führen, welche unbehandelt praktisch nie heilen sondern sich immer weiter verschlechtern. Knorpeldefekte können beispielsweise aber auch sekundär nach Läsionen anderer Gelenkpartner wie z.B. Meniskus, Bänder, Knochen entstehen, die beispielweise durch Aktivitäten beim Sport entstehen können.

Kniearthrose im mittleren Lebensalter

Im mittleren Lebensalter wird die Arthroseentwicklung durch ungünstige Verhaltensweisen mit beeinflusst. Frühzeitiger Verschleiß kann sich einstellen beispielsweise durch:

  • nicht oder unzureichend behandelte Unfallfolgen
  • chronische Überbelastung durch 
  • übertriebene monotone Sportarten
  • Übergewicht und Achsfehlstellungen (X-Beine oder O-Beine)

Entwicklung der Kniearthrose im höheren Lebensalter

Im höheren Lebensalter entstehen Knorpelschäden im Rahmen des normalen Alterungsprozesses durch stete Abnutzung, Ausdünnung bzw. Aufrauung, was die Betroffenen durch Reduktion ihrer Ansprüche an Bewegung und Sport kompensieren. Sie riskieren dann aber verstärkt Probleme durch Bewegungsmangel wie Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen usw. Gelenkgesunde ihrerseits zeigen oft noch erstaunliche körperliche Fitness jenseits von 70 bis 75 Jahren. 

Vermehrte Abnutzung im Alter wird begünstigt durch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Gicht u.a. sowie eine unausgewogene Ernährung ohne ausreichende Zufuhr von Knorpel regenerierenden  Substanzen. Epidemiologisch weniger bedeutsame Arthroseursachen sind entzündlich rheumatische Erkrankungen, Gelenkinfektionen, angeborene Fehlbildungen der Knochen, Gelenke, seltene Stoffwechselerkrankungen usw. 

Ursachen einer Kniearthrose (Gonarthrose)

Die Kniearthrose (Gonarthrose) als häufigste Gelenkarthrose des Menschen kann somit in zwei Ursachenklassen eingeteilt werden:

  • Unfallbedingte Knieverletzungen und Knorpelschäden

Bei Knieverdrehungen oder Prellungen (Skisturz, Fußball usw.) können Knorpelstücke von wenigen cm Durchmesser aus der kompletten Knorpelschicht herausbrechen. Hier sind die umgebenden Ränder intakt und von normaler Höhe, der darunterliegende Knochen ist gesund und von guter Regenerationsfähigkeit. Dieser Schadenstyp spricht gut auf alle nachfolgend erwähnten Behandlungsmethoden an. Auch die Verletzungen anderer Gelenkstrukturen kann durch die Verminderung der Gelenkstabilität, Verlust von Gelenkpuffern oder Gelenkdichtungen eine spätere Knorpelschädigung und Arthroseentwicklung verursachen. Hierzu zählen beispielsweise Meniskusverletzungen, Seitenbandverletzungen, vordere und hintere Kreuzbandrisse. Eine frühzeitige Therapie dieser Verletzungen kann also dem frühzeitigen Verschleiß eines Gelenkes entgegenwirken.

  • Degenerativer Verschleiss

Ungünstiger verlaufen Knorpelschäden, welche im Laufe eines Lebens durch jahrelange monotone Belastung allein oder begünstigt  durch Fehlstellung des Kniegelenks auftreten. Hierzu gehört beispielsweise die O-  oder X-Beinfehlstellung, welche eine Überlastung der Knieinnen- oder Außenseite zur Folge hat. Fehlverheilte Knochenbrüche mit Fehlstellung von Ober- und Unterschenkelknochen beziehungsweise Knochenbrüche im Kniegelenk selbst führen später häufig zu frühzeitigem Verschleiß.
Genetische Veranlagung mit familiärer Häufung von Gelenkverschleiß, Übergewicht und mangelnde Bewegung spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Arthroseentstehung im Kniegelenk. Nach anfänglicher Erweichung des Knorpels(Verschleiß-Stadium 1) kommt es zu einer Auffaserung der Knorpelgleitschicht (Verschleiß-Stadium 2). Im Stadium 2-3 ist die Knorpelschicht  nur noch halb so dick und extrem ausgefranst, oder es liegen abgehobene, lockere Knorpelfetzen vor.

Dieser Zustand kann vom Organismus ohne fremde Hilfe nicht mehr repariert werden. Hier muss man  bereits von einem schweren Knorpelschaden reden, wobei die Schmerzen aber noch erträglich sein können und deshalb vom Patienten noch nicht als entsprechendes  Warnsignal  gedeutet werden. Gerade aber in diesem frühen Stadium des fortschreitenden Gelenkverschleißes  sind die Erfolgsaussichten der modernen Knorpelchirurgie am besten. Leider warten viele Patienten weiter ab, bis es zu spät ist: man traut sich nicht an große Operationen heran, „jetzt ist es gerade beruflich schlecht, Arbeitsplatzwechsel“, oder: „es geht schon wieder etwas besser, warten wir mal ab“, oder: „ich kenn da einen, dem geht es jetzt schlechter als vorher“, oder: „ich kann mir teure Spritzen nicht leisten“ usw. Fakt ist: je länger man auf einem geschädigten Gelenk herumläuft, desto mehr Restknorpel geht verloren, desto schlechter sind die Erfolgsaussichten einer gelenkerhaltenden Arthrosetherapie!

Im Endstadium 4 ist der Knorpel völlig zerrieben, das „Reifenprofil“ ist komplett abgenutzt. Es reibt Knochen auf Knochen, Rillen schleifen sich ein und knöcherne Randanbauten erschweren zunehmend die Beweglichkeit.
Ein  O- oder X -Bein nimmt an Fehlstellung zu. In diesem Stadium sind leider auch heute noch die operativen Maßnahmen zum Wiederaufbau des Knorpels nur eingeschränkt erfolgreich. Echter hyaliner Knorpel kann nicht nachwachsen. Der orthopädische Chirurg kann nur die Bildung von Ersatzknorpel, Faserknorpel, erleichtern und dann dessen Qualität und Festigkeit verbessern oder aufwändige Zellzüchtungen und Transplantationen durchführen, die aber auch heute noch in ihrem Anwendungsspektrum begrenzt sind.
Der Verschleiß schreitet zunehmend schneller fort, sobald der Knorpelschaden einmal begonnen hat. Ist dies der Fall, muss zeitnah mit Therapiemaßnahmen begonnen werden, sonst können die Schmerzen nur noch mithilfe einer Knieprothese therapiert werden.

Konservative Therapie der Kniearthrose (Gonarthrose)

Eine Leitlinie zur gelenkerhaltenden Therapie bei Kniearthrose wurde von der DGOOC mit dem BVOU erstellt. Hierbei wurden Therapieziele wie Schmerzlinderung, Verbesserung der Lebensqualität, Gehleistung und Beweglichkeit sowie die Verzögerung des Fortschreitens der Kniearthrose im Rahmen der konservativen Therapie der Kniearthrose entwickelt.
Ansätze der konservativen Therapie bei Kniearthrose (Gonarthrose) sind unter anderem:

  • Modifikation des Lebensstils hinsichtlich Ernährung & Sport
  • Physiotherapie 
  • Physikalische Therapie (Kälte-,Wärmetherapie,  Elektrotherapie, Akupunktur etc.)
  • Orthopädietechnische Versorgung (z.B. druckentlastende Orthesen)
  • Medikamentöse Therapie im Rahmen der konservativen Therapie bei Kniearthrose
  • Selektive nichtsteriodale Antirheumatika (NSAR) COX 1/2 Hemmer
  • Nichtselektive NSAR (z.B. Ibuprofen)
  • Opioide 
  • Orale Chodroprotektiva (Glukosamin, Chondroitin)
  • Intraartikuläre Injektionen (Glukokortikoide, Hyaluronsäure) 
     

Physiotherapie als gelenkerhaltende Therapie bei Kniearthrose

Wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Krankengymnastik. Hierbei werden bestimmte Mobilisationstechniken eingesetzt, um die Gelenkbeweglichkeit wieder zu verbessern. Der Patient wird im Rahmen der konservativen Therapie bei Kniearthrose angeleitet, selbständig Muskeldehnungstechniken und Kräftigungsübungen geschwächter Muskelgruppen durchzuführen. Wichtig ist, das Gelenk reichlich zu bewegen und dabei Überlastungen zu vermeiden, wie z.B. durch Reduktion des Körpergewichtes. Geeignete  Sportarten im Rahmen der gelenkerhaltenden Therapie bei Kniearthrose sind langsam steigernde Ausdauersportarten zum Muskelaufbau, wie Radfahren, Wandern, Walking, Schwimmen oder Aquajogging.


Physikalische Therapie als gelenkerhaltende Therapie bei Kniearthrose

Durch manuelle Lymphdrainage und physikalische Maßnahmen wie Kältetherapie kann eine Abschwellung des Gelenks erreicht werden. Schmerzlindernd wirken Elektrotherapie und Ultraschallbehandlung als konservative Therapie bei Kniearthrose.


Medikamente im Rahmen der konservativen Therapie bei Kniearthrose

Im  Vordergrund steht im Rahmen der konservativen Therapie bei Kniearthrose die Reduktion eines akut entzündlichen Prozesses. Medikamente wie Antirheumatika und Cortison können als gelenkerhaltende Therapie bei Kniearthrose zum Einsatz kommen. Bei ausgeprägter Reizergussbildung kann eine Punktion des Ergusses mit gleichzeitigem Einspritzen von cortisonhaltigen Medikamenten kurzfristige Linderung der Beschwerden im Rahmen der konservativen Therapie der Kniearthrose verschaffen.


Orthopädietechnische Versorgung als konservative Therapie der Kniearthrose

Weitere Verbesserungen der Lebensqualität können Produkte aus dem Sanitätshaus bringen. Im Rahmen der konservativen Therapie bei Kniearthrose zählen hierzu spezielle Schuheinlagen mit Pufferfunktion. Orthopädische Schuhe können durch Erhöhung des Innen- oder Außenrandes kleinere Fehlstellungen wirkungsvoll ausgleichen und die Knorpelbelastung unter Schonung der erkrankten Bereiche regulieren. Eine Kniearthrose durch übermäßige Abnutzung aufgrund einer Fehlstellung, kann im Rahmen der gelenkerhaltenden Therapie durch einen orthopädischen Schuh wirkungsvoll verlangsamt werden, wenn die Therapie rechtzeitig eingeleitet wird. 
Besonders stark betroffene Bereiche des Kniegelenks können durch Orthesen entlastet werden. Diese verhindern das Auftreten von Schwellungen, verleihen wieder mehr Stabilität und Belastbarkeit.

Stufenplan zur operativen Behandlung der Kniearthrose (Gonarthrose)

Wenn die Maßnahmen zur konservativen Therapie der Kniearthrose ausgereizt sind und bereits eine Kniegelenksarthrose vorliegt konnte bisher nur ein künstlicher Kniegelenksersatz durchgeführt werden. Die ARCUS Kliniken haben hierzu einen Stufenplan entwickelt, der dem Ausmaß der Kniearthrose und dem Alter des Patienten Rechnung trägt. 
In einem frühen Stadium der Arthrose oder auch bei verletzungsbedingten Knorpelschäden ist es möglich durch gezielte Maßnahmen den weiteren Verschleiß des Knorpels einzugrenzen. Durch die Behandlungsstufe 1 kann damit die Notwendigkeit der Implantation einer Endoprothese über viele Jahre hinausgezögert werden. In einzelnen Fällen kann sogar eine vollständige Regeneration erreicht werden.
Bei einem jungen, aktiven Arthrose-Patienten mit erhöhten Ansprüchen an Bewegung und Mobilität werden in Behandlungsstufe 2 Teilgelenke, spezielle Implantate und Operationstechniken eingesetzt.
Erst bei weit fortgeschrittener Arthrose und beim älteren Patienten mit moderaten Ansprüchen an Mobilität kommt Behandlungsstufe 3 und eine damit verbundene Knieprothese zur Anwendung.

Behandlungsstufe 1 – Knie Knorpelregeneration

Hier kommen insbesondere knorpelregenerierende Verfahren zur Anwendung:
•    Gelenksäuberung (Débridement)
•    Knorpelreparationstechnik
•    Microfracture-Technik
•    Abrasionsarthroplastik
•    Knorpel-Knochen-Transplantation
•    Knorpelzell-Züchtung

Behandlungsstufe 2 - Kniegelenkteilersatz und Behandlungsstufe 3 - Kniegelenksersatz

Bei einem erhöhtem Arthrosegrad versprechen diese Techniken häufig noch wenig Erfolg, so dass hier ein künstlicher Gelenkersatz zum Einsatz kommt. Hier wird je nach Ausprägung der fortgeschrittenen Gonarthrose noch unterschieden zwischen  einem Knie Teilgelenkersatz (Behandlungsstufe 2) und einer Knieendoprothese (Behandlungsstufe 3). Aber auch hier gibt es große Unterschiede, die bei der Auswahl der Implantate berücksichtigt werden.
Unsere Kniespezialisten operieren nur, sofern die Möglichkeiten der konservativen Therapie der Kniearthrose ausgeschöpft sind und die Lebensqualität der Menschen dadurch gesteigert werden kann. 

Optimale Voraussetzungen für eine konservative Therapie der Kniearthrose finden Sie in der angeschlossenen Praxis für Schmerztherapie, unseren Partnern Ortema und rehamed.

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