Knienahe Oberschenkelfraktur (suprakondyläre Femurfraktur)

Unfallmechanismus

Einem Bruch des Oberschenkels geht häufig ein Sturz voraus. Auch bei Stürzen aus größerer Höhe auf das Kniegelenk oder auch im Rahmen von Verkehrsunfällen, zum Beispiel beim Anprall des Knies am Armaturenbrett sind diese Brüche häufig. Hinzukommt bei älteren Patienten die Minderung der Knochenfestigkeit (Osteoporose), welche den Knochen besonders anfällig für Brüche macht. Auch bei bereits implantierter Knieprothese sind Brüche des Oberschenkels um den Prothesenanteil herum möglich, dabei kann der Prothesenanteil entweder auslockern oder stabil bleiben.

Typische Beschwerden einer knienahen Oberschenkelfraktur

Häufig sind Schmerzen und die schmerzbedingte Unfähigkeit, das Bein zu belasten oder nach dem Sturz wieder aufzustehen. Fehlstellungen des Beines sind manchmal eindrücklich und weisen auf einen Knochenbruch hin. Ein normaler Privattransport in das Krankenhaus ist dann nicht mehr möglich und der Rettungsdienst muss alarmiert werden. Der Transport in das Krankenhaus erfolgt dann bereits unter Anlage spezieller Beinschienen, welche auch die Akuttherapie bis zur operativen Versorgung darstellen.

Diagnostik bei Bruchverdacht

Bei Bruchverdacht wird zuerst ein Röntgenbild in 2 Ebenen angefertigt. Dies gibt Auskunft über die grobe Verletzungsform. Wenn der Verdacht besteht, dass der Bruch die Gelenkfläche des Kniegelenks erreicht, wird eine Computertomografie (CT) durchgeführt. Zudem muss die Durchblutung des Beines untersucht werden, da bei besonders verschobenen Brüchen auch die Blutgefäße verletzt sein können. Ggf. wird eine Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel notwendig (Angiografie).

Bruchformen

Es werden verschieden Formen unterschieden. Wir unterscheiden einfache Brüche und Trümmerbrüche, sowie Brüche ohne oder mit Beteiligung der Kniegelenkfläche und des Gelenkknorpels. Die genaue Klassifizierung ist wichtig für die weitere Versorgung.

Gängig ist heute die Einteilung der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese (AO):

Therapie bei Oberschenkelfraktur

Die Behandlung ist meistens operativ, hier steht die zügige Mobilisierbarkeit des Kniegelenkes und Wiederherstellung der Beinachse im Vordergrund. Die Knorpel-Gelenkfläche muss möglichst stufenfrei wiederhergestellt werden, um das Risiko einer Arthrosebildung zu minimieren. Die operativen Maßnahmen beinhalten in der Regel Platten-Schraubensysteme. Dies kann auch bei bereits implantierten Knieprothesen mit angrenzendem Oberschenkelbruch durchgeführt werden. Dabei kann die Prothese teilweise erhalten werden, ohne dass hier eine aufwendigere Wechseloperation notwendig ist.                  
Ggf. sind weitere Operationen nach Ausheilung zur Metallentfernung notwendig.

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