Osteochondrosis dissecans des Ellenbogens -  Morbus Panner

Was ist Osteochondrosis dissecans?

Osteochondrosis dissecans (engl.: „osteochondritis dissecans“ ), auch OD genannt, stellt eine aseptische Knochennekrose eines bestimmten Gelenkflächenareals dar, eine Sonderform der Osteonekrosen. Die Osteochondrosis dissecans kann in mehreren Gelenken auftreten, jedoch ist der Ellenbogen das am zweithäufigsten betroffene Gelenk. Abgegrenzt werden bei der Osteochondrossis dissecans des Ellenbogengelenks die juvenile Form und die adulte Form. Das Krankheitsbild Morbus Panner stellt dabei eine juvenile aseptische Knochennekrose des Ellenbogengelenkes dar.

Es kommt in jungen Lebensjahren zu einer Durchblutungsstörung des Capitulum humeri (Oberarmköpfchen), dem ellenbogennahen Ende des Oberarmknochens (Humerus) nahe der Gelenkfläche zum Radiusköpfchen. 

Bei Morbus Panner kommt es durch die verminderte Durchblutung in einem lokalen Bereich des Knochens zum Abbau und dem Absterben von Knochenzellen. Dieses Absterben von Knochenzellen wird als Knochennekrose (Osteonekrose) bezeichnet. Zunächst bleibt der Knorpel in diesem Bereich des Ellenbogens noch unbeschädigt, jedoch kann auch dieser Schäden erleiden und aufweichen. Das Endstadium der Erkrankung stellt das Herauslösen von Knorpel-Knochen-Fragmenten (,,Gelenkmaus‘‘/Freie Gelenkkörper) aus der Gelenkfläche dar.

Synonyme für die Osteochondrosis dissecans des Ellenbogengelenks im jungen Alter sind beispielsweise ,,little leaguer’s elbow‘‘ oder ,,pitcher’s elbow‘‘. Diese juvenile Form (Morbus Panner) tritt meistens bei sportlich aktiven Kindern und Jugendlichen auf. Das männliche Geschlecht ist dabei meistens häufiger betroffen. Die Ursache ist meistens traumatisch- oder belastungsbedingt.
 

Symptome bei Osteochondrosis dissecans

Im Vordergrund der Erkrankung stehen zu Beginn belastungsabhängige Schmerzen und je nach Stadium der Morbus Panner Erkrankung auch Einklemmungsgefühle bzw. Bewegungseinschränkungen. Gelegentlich kann es auch zu tastbaren und sichtbaren Schwellungen am Ellenbogen kommen. Die Durchblutungsstörung des Oberarmknochens führt zur Ablösung des darüber liegenden Knorpels als Dissekat (sog. Gelenkmaus). Daraus resultieren Beschwerden wie bei freien Gelenkkörpern. Eine erfolgreiche Behandlung ist oftmals bei einer frühzeitigen Diagnose möglich. Unerklärliche längerfristige Schmerzen bei Kindern, während der sportlichen Aktivität, sollten somit zwingend abgeklärt werden um Folgeschäden des Knochens und Knorpels entgegenzuwirken. 
 

Diagnostik bei Verdacht auf Osteochondrosis dissecans im Ellenbogengelenk

  • Klinische Verfahren zur Diagnose der Osteochondrosis dissecans

Die klinische Untersuchung des Patienten kann in vielen Fällen bereits Aufschluss über die Ursachen der Schmerzen im Ellenbogen geben. Während der Untersuchung kann im Falle der Osteochondrosis dissecans im Ellenbogengelenk ein Druckschmerz über der radialen Seite des Gelenks und in manchen Fällen eine Schwellung festgestellt werden. Durch die Bewegung des Gelenkes kann eventuell ein Beuge- oder Streckdefizit festgestellt werden und/oder ein Einklemmungsgefühl oder Knirschen. 

  • Bildgebende Diagnostik bei Verdacht auf Osteochondrosis

Die radiologische Untersuchung in Form eines Röntgenbildes dient als Standarduntersuchung zur Diagnose von Morbus Panner. Abhängig vom jeweiligen Stadium der Osteochondrosis dissecans findet sich im Röntgenbild eine Demineralisation. Der Befall kann dabei sowohl klein sein oder auch den gesamten Knochenkern betreffen. 
 

Ursachen - wer ist betroffen von Osteochondrosis dissecans ?

Die Osteochondrosis dissecans des Ellenbogens ist eine juvenile aseptische Knochennekrose (Morbus Panner), die epidemiologisch betrachtet meistens bei aktiven, sportlichen Kindern/Jugendlichen auftritt. Sie tritt eher bei Jungen als bei Mädchen auf. Bis heute sind die exakten Ursachen für die Osteochondrosis dissecans der Medizin nicht bekannt. Vermutungen legen nahe, dass eine vermehrte Belastung der Gelenke ursächlich sein könnte, da besonders sehr aktive und sportliche Kinder und Jugendliche betroffen sind. Die Erkrankung am Ellenbogen tritt besonders bei Kindern auf, welche durch Wurf- oder Schlagsportarten (z.B. Tennis, Handball, Baseball,Volleyball), die Arme stark belasten. Aber auch Gewichtheben und Gymnastik prädisponieren zu dieser Erkrankung.  
 

Therapie bei Osteochondrosis dissecans

Umso frühzeitiger die Diagnose Morbus Panner erfolgt, umso erfolgreicher ist in den meisten Fällen auch die Therapie. Nach eindeutiger radiologischer Diagnose erfolgt vorwiegend eine konservative Therapie. Die Osteochondrosis dissecans des Ellenbogens reagiert in der Regel positiv auf Entlastung. Es ist daher essentiell den Arm zu schonen und übermäßige Belastungen durch Sport zu unterlassen. Dies soll ein weiteres Fortschreiten der Ablösung des Knorpels verhindern. Sollte durch die Entlastung des Ellenbogengelenkes mit Hilfe der Reduktion der sportlichen Aktivität keine Schmerzfreiheit eintreten, ist es wichtig eine weitere Schädigung des Knochens und Knorpels aufzuhalten. In solchen Fällen besteht die Indikation zur Operation bei Osteochondrosis dissecans. Es wird versucht die Durchblutung des betroffenen Bereiches mit Hilfe einer Anbohrung operativ wieder anzuregen. Hierzu wird in den meisten Fällen eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) des Ellenbogengelenks empfohlen. Dies ermöglicht dem Arzt zu evaluieren wie stark der Knorpel bereits betroffen ist und welche Art der Behandlung am sinnvollsten ist.  
 

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