Hüftimpingement - Femoroacetabuläres Impingement Syndrom (FAIS) 

Wie kommt es zum Hüftimpingement ?

Beim sogenannten Hüftimpingement (Femoroacetabuläres Impingement Syndrom, FAI-Syndrom) kommt es zu einem Konflikt zwischen dem Oberschenkelhals und der Hüftpfanne, wodurch ein normales Bewegungsspiel des Hüftgelenks gestört wird. Ursächlich können mehrere knöcherne Veränderungen sein. Zum einen kann es im Bereich des Hüftkopfes zu vermehrten knöchernen Anlagerungen kommen, sodass eine fehlende Taillierung zwischen Hüftkopf und Oberschenkelhals entsteht und der Hüftkopf seine runde Form verliert. Bei dieser Störung spricht man von einem FAI-Syndrom Typ CAM. 

Zum anderen kann die Hüftpfanne den Hüftkopf, entweder durch eine zu tiefe Pfanne oder durch knöcherne Anlagerungen im Bereich der Pfanne, zu viel überdachen. Diese Form des Impingement wird FAI-Syndrom Typ Pincer genannt. In vielen Fällen liegt allerdings eine Kombination aus beiden Störungen vor.

Durch das Anschlagen des Oberschenkelhalses an die Hüftpfanne kann es zu Schädigungen des Gelenkknorpels und der Gelenklippe (das Labrum), die um die Hüftpfanne als eine Art Dichtungsring liegt, kommen. Diese Schädigungen führen in erster Linie zu einer Entzündung des Gelenkes mit entsprechenden Schmerzen. Im Verlauf können die Schäden zunehmen und in einer verfrühten Verschleißbildung (Arthrose) resultieren.

Die genaue Ursache ist bis heute nicht vollständig geklärt, allerdings geht man beim FAI-Syndrom Typ CAM davon aus, dass eine vermehrte Belastung während der Wachstumsphase zu vermehrten knöchernen Anbauten im Bereich der Wachstumsfuge führt. Dies wurde vor allem bei Patienten beobachtet, die in jungen Jahren sehr sportlich aktiv waren.
 

Symptome - wie äußert sich ein Hüftimpingement ?

Klassischerweise berichten Patienten von Schmerzen im Bereich der Leiste oder der Hüftvorderseite, wobei die Schmerzen auch mal im Gesäß oder der Seite auftreten können. Dabei werden oftmals einstechende oder einklemmende Beschwerden beklagt, was häufig für eine Schädigung der Gelenklippe spricht. Auch können solche Schmerzen nach langem sitzen oder Autofahren auftreten. Ergänzend liegt oftmals eine eingeschränkte Innenrotation des Hüftgelenkes vor.

Diagnose

Zur Diagnosefindung gehört typischerweise eine ärztliche Untersuchung, die spezifische Tests beinhaltet, welche auf ein Hüftimpingement hindeuten können. Ergänzt wird die Untersuchung durch spezielle Röntgenaufnahmen, auf denen die knöchernen Veränderungen festgestellt werden können. In aller Regel wird zudem eine Magnetresonanztomografie (MRT) des Hüftgelenkes durchgeführt, um Knorpel und Labrum beurteilen zu können. Hierfür wird idealerweise Kontrastmittel in das Hüftgelenk gespritzt. 

Konservative Therapiemöglichkeiten bei FAI Impingement der Hüfte

Nicht immer ist zwingend eine operative Therapie notwendig. In aller Regel wird primär eine nicht-operative Therapie begonnen. Diese beinhaltet ein regelmäßiges und eigenständiges Muskelkräftigungstraining (Leistenkonzept, siehe Patienten Leitfäden) mit dem Ziel funktionelle muskuläre Schmerzen zu reduzieren und eine bessere muskuläre Führung des Hüftgelenkes zu erreichen. Ergänzend können entzündungshemmende Medikamente in Tablettenform oder auch eine Infiltration in das Hüftgelenk eingesetzt werden. Wichtig ist hier zu verstehen, dass durch diese Maßnahmen die knöcherne Störung nicht behoben wird. Bei ausbleibender Besserung unter konservativer Therapie , wird innerhalb von 6 Monaten nach Symptombeginn zur Operation geraten. 

Mehr zur Hüftoperation bei FAI Impingement

FOCUS Top Nationales Krankenhaus  2022