Beinachsenkorrektur (Umstellungsosteotomie)

Operative Korrektur einer Beinachsenfehlstellung

Bei stärkeren Beschwerden, größeren Achsabweichungen und bei hoher Bewegungsaktivität sollte dagegen die Beinachsfehlstellung anatomisch korrigiert werden, um den Zeitpunkt einer Kniegelenkprothese hinauszuzögern. Nach einer Umstellung ergeben auch die oben erwähnten konservativen Maßnahmen mehr Sinn und Erfolg. Typisches Alter liegt zwischen 30 und 60 Jahren. Darüber hinaus sinkt die Besserungsrate von gut 80% deutlich ab und der Patient läuft dann besser mit einem Knieoberflächenersatz (künstliches Kniegelenk). Bei einer O-Bein-Fehlstellung wird man meist am Schienbeinkopf eine Umstellung vornehmen durch Aufklappen auf der Innenseite oder Entnahme eines Knochenkeiles auf der Außenseite. Eine X-Bein Korrektur erfolgt oberhalb des Kniegelenkes. In beiden Fällen wird der Knochen vorsichtig durchtrennt und präzise in der gewünschten Stellung wieder aufeinander gesetzt und mit Metallklammern oder Schrauben fixiert bis zur Heilung dieses künstlichen ‚Knochenbruches‘. Durch Verwendung sog. winkelstabiler Platten und Schrauben konnte in den letzten Jahren der Heilungsverlauf erheblich verbessert werden:

• weniger Schmerzen
• bessere Beweglichkeit
• zuverlässigere Knochenheilungsrate.Solche Umstellungen können oft zusammen mit  Knorpelanfrischung oder Knorpelverpflanzung kombiniert werden.

Nachbehandlung

Die Metalle entfernen wir gewöhnlich 1 Jahr später meist mit einer Kontroll-Arthroskopie, auch um eventuell ungenügend geheilte Knorpelstellen erneut anzufrischen und zu bessern.

Auch wenn es sich nach einem schweren OP-Eingriff anhört: diese Umstellungen heilen rascher als der Knorpel im Kniegelenk, der nach Anfrischung und Stimulierung Zeit zur Bildung eines neuen Knorpelbelages, der sog. „Bioprothese“, benötigt. Durch die Kombination all dieser Maßnahmen (operative Arthroseanfrischung ggf. Knorpeltransplantation, Umstellung, knorpelunterstützende Hyaluronspritzen) ist es inzwischen entgegen der landläufigen Meinung tatsächlich möglich, in gut 80% der Fälle tragfähiges Knorpelersatzgewebe nachwachsen zu lassen.

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