Hüftkopfnekrose (HKN)

Was ist eine Hüftkopfnekrose ? 

Die Hüftkopfnekrose (HKN) gehört zu den aseptischen Knochennekrosen. Die HKN ist eine schwere, destruierende Erkrankung des Hüftgelenkes. Der Begriff ,,Nekrose‘‘ stellt den Oberbegriff für ein Absterben von Zellen und somit eine Unterversorgung von Sauerstoff und Nährstoffen in einem bestimmten Bereich dar. Im Falle einer Hüftkopfnekrose (HKN) ist der Hüftgelenkkopf, der obere Teil des Femurs (Oberschenkelknochen), durch die Durchblutungsstörung betroffen. Der Begriff ,,Femurkopfnekrose‘‘ wird daher synonym verwendet. Der Hüftgelenkkopf ist mit den Beckenknochen verbunden und bildet das Hüftgelenk. Die Hüftkopfnekrose, auch HKN abgekürzt, ist eine schmerzhafte Erkrankung des Hüftgelenkes, welche vorrangig männliche Patienten zwischen dem 30. Und 50. Lebensjahr betrifft. Sie führt zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten.

Was sind typische Symptome einer Hüftkopfnekrose ?

Durch eine verminderte Durchblutung kommt es zu einem Untergang von Knochengewebe. Der geschädigte Knochen kann der Belastung in der Folge nicht mehr standhalten. Dies kann innerhalb von 2-3 Jahren zu einem Einbrechen der Knochenanteile in diesem Bereich des Hüftgelenkes führen. Die typischen Symptome sind plötzlich auftretende, oftmals nächtliche Schmerzen im Bereich der Leiste sowie eine schmerzhafte Einschränkung der Beweglichkeit.

Was sind mögliche Ursachen für eine Hüftkopfnekrose ?

Durchblutungsstörungen können zum Absterben von Knochengewebe im Hüftkopf führen. Diese sogenannte Hüftkopfnekrose (HKN) ist eine schwere Erkrankung des Hüftgelenkes. In vielen Fällen wird die Hüftkopfnekrose erst zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt erkannt. Häufig muss dann bereits ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden aufgrund der bereits stattgefundenen Schädigung des Gewebes.  
Als Risikofaktoren gelten unter anderem Rauchen, erhöhte Blutfette, Alkoholmissbrauch, schlecht eingestellter Diabetes Mellitus. Aufgrund dieser Risikofaktoren zählt die Hüftkopfnekrose zu den typischen ,,Zivilisationskrankheiten‘‘. Dies beschreibt umgangsprachlich Krankheiten, welche durch die mit der Zivilisation verbundene Lebensweise mittlerweile verstärkt auftreten.
Meistens sind Männer zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr an beiden Hüftgelenken betroffen (in Deutschland 5000 bis 7000 pro Jahr). Auslöser für eine Hüftkopfnekrose können auch Kortison- und Chemo-Therapien sein. Bei Frauen sind zudem Schwangerschaften ein Risikofaktor. 

Wie wird eine Hüftkopfnekrose diagnostiziert ?

Nach einer ausführlichen Anamnese durch unsere Orthopäden und einer erste Einschätzung aufgrund der Beschwerden und Beschreibungen des Patienten, erfolgt zur Sicherstellung der Diagnose eine klinische Untersuchung. Im Falle einer Hüftkopfnekrose ist die bildgebende Diagnostik sehr aufschlussreich. Bei einem Röntgenbild zeigen sich Veränderungen der Knochenstruktur im Bereich des Gelenks. Da dies bei einer Femurkopfnekrose im sehr frühen Stadium noch nicht der Fall ist, eignet sich dieses Verfahren nur bedingt. Frühe Stadien der Hüftkopfnekrose sind im Röntgen nicht zuverlässig sichtbar.  Es ist daher sinnvoll, bei über 6 Wochen anhaltenden Schmerzen ein MRT (Magnetresonanztomographie) als weitere diagnostische Maßnahme durchzuführen. Mittels der Kernspintomographie kann die Hüftkopfnekrose bereits im Frühstadium diagnostiziert werden. Gegebenenfalls kann ergänzend eine CT-Diagnostik des Hüftgelenkes durchgeführt werden. Zur exakten Diagnosestellung ist unsere Klinik exzellent ausgestattet. Die Diagnostik erfolgt bei uns patientenschonend und auf höchstem medizinischen Niveau mittels Geräten der neuesten Generation. 
 

ARCO-Klassifikation: Schweregradeinteilung der Nekrose gemäß der Internationalen Gesellschaft für Osteonekrose ARCO

Mit Hilfe der diagnostischen Maßnahmen ist es möglich, die Hüftkopfnekrose gemäß der Klassifizierung der Internationalen Gesellschaft für Osteonekrose ARCO (Association Research Circulation Osseous) einzuteilen. Die Stadieneinteilung der Hüftkopfnekrose erfolgt auf Basis der ARCO - Klassifikation, die zusätzlich entsprechend der Größe mit den Zusatzbezeichnungen A bis C ergänzt wird [<15% des Hüftkopfes (A), 15-30% des Hüftkopfes (B), >30% der Hüftkopfes (C)]. Dies ermöglicht eine Schweregradeinteilung der atraumatischen Femurkopfnekrose. 

    Stadium

 Beschreibung

  • ARCO I

 Kernspintomografisch sichtbare Nekrose, im Röntgen nicht sichtbar

  • ARCO II

 Kernspintomografisch und röntgenologisch sichtbare Nekrosezonen

  • ARCO III

 „crescent sign“ subchondrale Fraktur oder Knochendichteminderung

  • ARCO IV

 Gelenkzerstörung

Therapie der HKN

Die Therapie der Hüftkopfnekrose richtet sich nach der Eingliederung in das entsprechende Stadium der HKN. Basierend auf der individuellen Diagnose des Patienten, empfehlen unsere Orthopäden einen Therapieplan. Um die Beweglichkeit des Hüftgelenkes zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, ist die Erkennung einer Hüftkopfnekrose (HKN) im Frühstadium von erheblicher Bedeutung. Die konservative Therapie der Hüftkopfnekrose, beispielsweise mittels Physiotherapie, kann eine Entlastung der Hüfte und ein verlangsamtes Fortschreiten der Nekrose unterstützen. Weiterhin können hier über einen beschränkten Zeitraum schmerzlindernde Medikamente Linderung schaffen. Wegen geringer Erfolgsaussichten der konservativen Therapie (20 Prozent der Betroffenen erzielen eine Besserung basierend auf der aktuellen Studien- und Datenlage) wird in vielen Fällen jedoch eine Operation empfohlen. Ausschlaggebend für die Erstellung eines Behandlungsplanes ist jedoch der vom Arzt erstellte individuelle Befund des Patienten. Für eine Abklärung Ihrer Beschwerden durch unsere Spezialisten, freuen wir uns, wenn Sie auf unserer Homepage oder auch telefonisch einen Termin in unseren Kliniken vereinbaren.

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Häufige Fragen unserer Patientinnen und Patienten:

  • Welche Symptome deuten auf eine Hüftkopfnekrose (HKN) hin ?

Eine Hüftkopfnekrose kann sehr individuelle Symptome zeigen. In vielen Fällen kommt es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Hüftgelenks. Der Krankheitsverlauf ist stets patientenindividuell. Auch ein Hinken oder im weiteren Verlauf auch Schmerzen und eine verminderte Beweglichkeit im Hüftgelenk können ein Anzeichen einer Hüftkopfnekrose sein. Eine genaue Diagnostik durch einen erfahrenen Orthopäden ist sehr wichtig um eine frühzeitige, zielgerichtete Therapie zur Erhaltung des Hüftgelenks einzuleiten.

  • Was sind bekannte Risikofaktoren einer HKN ?

Es gibt einige bekannte Risikofaktoren, welche eine Hüftkopfnekrose begünstigen können. Hierzu zählen beispielsweise der übermäßige Konsum von Alkohol und Nikotin, sowie dauerhaft hohe Blutzuckerwerte. Eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise kann zum allgemeinen Erhalt einer guten Knochenqualität beitragen.

  • Was ist die Prognose bei einer diagnostizierten Hüftkopfnekrose ?

Die frühzeitige Diagnose und Behandlung einer Hüftkopfnekrose ist essentiell. Je früher die Durchblutungsstörung des Hüftkopfes erkannt wird, desto früher kann ein fortschreitendes Absterben der Zellen verhindert werden und desto mehr unbeschädigtes Knochengewebe bleibt erhalten.

Mehr Informationen zur operativen Therapie der Hüftkopfnekrose

 

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