Schulterimpingement / Engpasssyndrom

Die Begriffe Subacromialsyndrom, Impingement und Engpass-Syndrom werden heute sehr häufig synonym verwendet. Dies ist aber nicht korrekt. Der Begriff des Subacromialsyndroms stellt einen Überbegriff dar, unter dem verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst werden, die alle mit Schmerzen unter dem Schulterdach (=subacromial) einhergehen. Eine dieser Ursachen ist das Impingement oder zu Deutsch Engpass-Syndrom, das nachfolgend erläutert wird. Aber auch ein Rotatorenmanschettendefekt und eine Kalkschulter verursachen ein Subacromialsyndrom.

Symptome

Die Patienten klagen bei einem Schulter-Engpass-Syndrom über nächtliche Schmerzen beim Liegen auf der Schulter oder über Schmerzen, die bei Abspreizbewegungen ab einem bestimmten Winkel auftreten (vor allem über der Horizontalen). Arbeiten über Kopf oder mit größeren Gewichten ist häufig mit starken Schmerzen verbunden. Die Schmerzen entstehen durch Kompression der Rotatorenmanschette und des darüberliegenden Schleimbeutels zwischen Oberarmkopf und Schulterdach und schränken dadurch die Beweglichkeit und zum Teil auch die Kraft des Armes ein.

Ursachen - wer ist betroffen?

Das Schultergelenk wird hauptsächlich durch die 4 Sehnen der sogenannten Rotatorenmanschette (Subscapularis, Supraspinatus, Infraspinatus und Teres minor) stabilisiert und bewegt. Diese Sehnen verlaufen direkt um das Gelenk in einem knöchernen Kanal zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach (Acromion). Der Raum zwischen Rotatorenmanschette und dem Schulterdach wird von einem Schleimbeutel ausgefüllt. Beim Impingement oder dem einfachen Subacromialsyndrom kommt es zu einer Reizung bzw. Entzündung des Schleimbeutels und der Sehnenansätze der Rotatorenmanschette. Eine strukturelle Enge des Gleitkanals kann dabei selbst Auslöser der Reizung sein oder aber sie hält den Reiz durch das ständige Reiben aufrecht. Auch eine Verdickung der Sehne kann zu einer relativen Enge des Subacromialraumes führen.  In fortgeschrittenen Fällen kann eine bleibende Schädigung der Rotatorenmanschette auftreten, die zu einer anhaltenden schmerzhaft eingeschränkten Beweglichkeit des Schultergelenkes führt. 

Schädigungen

Beim einfachen Subacromialsyndrom ist der Schleimbeutel und häufig auch der Seh- nenansatz der Rotatorenmanschette entzündet, so dass vor allem das Anheben des Armes sehr schmerzhaft ist. Da beim Anheben des Armes der Raum zwischen Schul- terdach und Oberarmkopf eingeengt wird, erhöht sich der Druck auf den entzündeten Schleimbeutel und den Sehnenansatz. Es kommt zu den typischen Beschwerden. Je enger der Raum zwischen Schulterdach und Oberarmkopf ist, desto größer ist die Gefahr der Reizung. Ein „Sporn“ am Schulterdach sowie eine Verdickung der Sehne verengen den Subacromialraum zusätzlich und führen dadurch zu einer Befundverschlechterung. Bei langanhaltendem Reiz und Druck auf die Rotatorenmanschette kann es im Verlauf zu einer Schädigung der Manschette (hier insbesondere des Supraspinatus) bis hin zur Sehnenruptur kommen.

Diagnose

Die Untersuchung und Befragung des Patienten ergibt bereits in den meisten Fällen den entscheidenden Hinweis auf ein Engpass-Syndrom. Knöcherne Veränderungen, die zu einer Einengung des Gleitkanals für die Supraspinatussehne führen, können durch spezielle Röntgenbilder festgestellt werden. Zum sicheren Nachweis einer Schädigung der Sehne ist in den meisten Fällen die Sonographie ausreichend, nur gelegentlich ist eine Kernspintomographie erforderlich.

Therapie

In frühen Stadien des Schulter-Engpass-Syndroms kann häufig durch vorübergehende Schonung (Vermeiden von Überkopfarbeiten im schmerzhaften Bereich, kein Heben von Gewichten mit gestrecktem Arm), abschwellende und schmerzstillende Medikamente, lokale Eis- oder Wärmeanwendung sowie eine spezielle Krankengymnastik wieder eine schmerzfreie oder schmerzarme Situation erreicht werden. Sofern nach einigen Monaten konsequenter Behandlung eine stark schmerzhafte Bewegungseinschränkung anhält oder ein Schaden der Sehne nachgewiesen ist, sollte durch die Operation versucht werden die Sehne zu reparieren und den knöchernen Engpass zu beseitigen. Sofern die Sehne nicht oder nur gering geschädigt ist, genügt es, den knöchernen Engpass zu erweitern.  

Operative Behandlung

Bei der Operation des Schulter-Engpass-Syndroms wird zunächst eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt, um den Schaden des Gelenkes genau beurteilen zu können. Die weitere Operation ist abhängig von den Verletzungen die bei der Arthroskopie zu erkennen sind. 

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