Hallux valgus OP

Wenn die konservative Therapie nicht mehr ausreicht, empfehlen sich operative Maßnahmen zur Behebung eines Hallux valgus. Die operativen Therapien sollten der Art des Hallux valgus  des Patienten angepasst sein. Eine einzige operative Maßnahme für alle Arten des Hallux valgus ist nicht ausreichend. Wir verwenden dabei wissenschaftlich etablierte Verfahren, die nach einem international gültigen Algorithmus kombiniert werden (z.B. Chevron-, Scarf-, Basisnahe- oder Doppelosteotomien des 1. Mittelfußknochens, Lapidusarthrodese, Akinosteotomie der Grundphalanx) mit entsprechender Korrektur der miterkrankten Weichteile um das Großzehengrundgelenk.

Chevron-OP

Bei der Chevron-OP wird der Mittelfußknochen in der Nähe des Köpfchens V-förmig horizontal durchtrennt, so kann das Köpfchen so verschoben und auch rotiert werden, bis die gewünschte Korrektur erreicht ist. Diese Technik wird eher bei einer weniger stark ausgeprägten Fehlstellung bevorzugt.

Scarf-Osteotomie

Bei der Scarf-Osteotomie wird der gleiche Mittelfußknochen über seine ganze Schaftlänge horizontal Z-förmig durchtrennt. Mit diesem Vorgehen kann eine stärker ausgeprägte Achsenabweichung korrigiert werden. Diese Osteotomie ist durch ihre Dreidimensionalität besonders geeignet, die verschiedenen biomechanischen Probleme des Hallux valgus mit einer einzigen Operation effizient zu adressieren.

OP nach Ludloff

Basisnahe Osteotomien (z.B. OP nach Ludloff) werden dann erforderlich, wenn der 1. Mittelfußknochen über ein bestimmtes Maß (16-18°) vom 2. Mittelfußknochen abgespreizt ist. Dabei kommt es zu einem einfachen schräg verlaufenden Schnitt, horizontal durch die Basis dieses Knochens, wodurch dieser entsprechend eingeschwenkt werden kann.

Lapidus-Arthrodese 

Hierbei erfolgt eine Versteifung des ersten Strahls mit der Fußwurzel. Insbesondere bei einem großen Winkel zwischen den ersten beiden Mittelfußknochen. Hierbei wird auch eine häufige Ursache (die Instabilität dieses Gelenkes) behoben. Bei dieser Methode gibt es insgesamt ein geringeres Risiko einer erneuten Fehlstellung (Rezidiv). Die Lapidusartrhodese ist häufig auch bei vorausgegangenen, fehlgeschlagenen Hallux valgus Operationen von Nöten. 
 

Bei all diesen Techniken werden die beiden so entstandenen Fragmente dann in ihrer neuen korrigierten Position mit einer oder zwei kleinen Titanschrauben fixiert. Gegebenenfalls kann auch eine kleine Platte eingesetzt werden. Am Ende jeder dieser Hallux-valgus-Operationen ist der Fuß wieder schmaler, der prominente Ballen am Fußinnenrand korrigiert und die Großzehe deutlich gerader. 

Sollte die Großzehe einen eigenen Achsfehler haben, der nicht aus dem Grundgelenk kommt, kann dieser durch die OP nach Akin korrigiert werden. Dabei wird die Grundphalanx von einer Seite her eingekerbt und ein kleiner Keil wird entnommen. Je nach Platzierung der Keilentnahme kann die Großzehe wieder in die korrekte Achse geschwenkt werden. Zur Fixation können kleine Titanschrauben oder Titanklammern verwendet werden.  

Die noch weit verbreitete Angst vor solchen Vorfuß-Operationen beruht auf den Komplikationen, Schmerzen und Rezidivraten (Wiederauftreten) älterer Operationsverfahren. Jedoch hat sich die Fußchirurgie in den letzten 15 Jahren erheblich weiterentwickelt. So kommen nun etablierte, effiziente und gewebsschonende Techniken mit modernen Implantaten zur Anwendung, bei denen deutlich bessere langfristige Ergebnisse und weniger Komplikationen auftreten. Studien belegen, dass mittlerweile fast 90 Prozent der Patienten mit dem Ergebnis ihrer Hallux valgus Operation zufrieden sind. 
 

Nachbehandlung Hallux valgus

  • In den ersten 2 Wochen sorgfältige Wund- und Schwellungspflege, dann Fadenzug.
  • 6 Wochen freies Gehen bei erlaubter Vollbelastung ohne Abrollen über den Vorfuß in einem  Verbandsschuh.
  • Physiotherapie und Lymphdrainage.
  • Wir empfehlen das Tragen einer Hallux valgus-Schiene für die ersten 3 Monate.

 

Weitere Erkrankungen am Vorfuß und deren operative Therapien:

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