Leitfaden: Tennis- und Golferellenbogen



Liebe Patientin, lieber Patient,

bei Ihnen ist ein Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis) oder ein Golferellenbogen (Epicondylitis humeri ulnaris) diagnostiziert worden. Dieser Leitfaden soll Ihnen die Diagnose nochmals verständlich machen und Sie mittels täglicher Übungsanleitungen auf dem Weg Ihrer Genesung unterstützen und begleiten.

Vorab ist es wichtig für Sie zu wissen, dass ein konservativer Therapieansatz Ihre Beschwerden nicht in Kürze lindern wird! Es wird einige Zeit, Geduld und konsequentes Durchführen der Therapiemaßnahmen erfordern, um eine Heilung zu erreichen. Erste Erfolge zeichnen sich meist erst nach einigen Wochen Therapie ab.

Entwickelt wurde dieses Übungsprogramm von leitenden Ärzten der ARCUS Sportklinik, und Alexander Mohr, leitender Physiotherapeut bei rehamed Pforzheim, in Kooperation mit den ARCUS Kliniken, rehamed Pforzheim und dem Institut für Myologik.

 

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Zu den Übungen

 

 

Es handelt sich bei beiden Krankheitsbildern um eine Sehnenansatzentzündung von welcher etwa 3 % der Bevölkerung, häufig im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, betroffen sind. Im Falle des Tennisellenbogens entspringen am tastbaren äußeren Knochenvorsprung mehrere Sehnen, welche für die Streckung von Handgelenk und Fingern verantwortlich sind. Im Falle des Golferellenbogens setzen am tastbaren inneren Knochenvorsprung mehrere Sehnen an, welche für die Beugung von Handgelenk und Fingern verantwortlich sind. Die Ursache des Krankheitsbildes ist letztendlich nicht geklärt. Es wird von einer Kombination aus sich vielfach wiederholenden Mikroverletzungen, einer gestörten Durchblutung und damit einer gestörten Selbstheilung ausgegangen.

Der Beginn ist häufig schleichend. Über einen längeren Zeitraum besteht nach bestimmten Aktivitäten ein dumpfer Schmerz im Ellenbogen und Unterarm, welcher nach Ende der Aktivität wieder abklingt. Im Verlauf stellt sich ein anhaltender, brennender Grundschmerz auf der Außen- oder Innenseite des Unterarms ein, welcher permanent oder schon bei geringsten Belastungen des Arms auftritt, trotz Schonung! Die Sehnenansatzpunkte sind sehr berührungsschmerzhaft, kraftvolles Zupacken oder die Umwendbewegung sind kaum mehr möglich.

Die Behandlung gliedert sich in verschiedene Phasen, die abhängig von Ihrem individuellen Erkrankungsverlauf unter­schiedlich lang sein können. Hinterfragen Sie selbstkritisch Ihre armbeanspruchenden Aktivitäten bei der Arbeit, im Haushalt und während der Freizeit nach Schmerzauslösern. Haben Sie einen solchen erkannt gilt es diesen in der Heilungsphase, aber auch danach, zu vermeiden, zu reduzieren oder zu modifizieren. Also kurz gesagt: "Das was schmerzhaft ist, meiden!". Vorab gesagt sei, dass wir Ihnen eine serielle Infiltrationstherapie mittels Cortisonpräparaten nicht empfehlen, da die mehrfache Anwendung, trotz der initial möglichen Schmerzlinderung, im Verlauf durch Stoffwechselhemmung und Kris­tallablagerungen eher gewebsschädigend wirkt.

Erfolgsaussichten

Die konservative Therapie zeigt eine Erfolgsquote von über 80 %. Abhängig von Ihrer persönlichen Konsequenz bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Rezidivprophylaxe ist eine anhaltende Ellenbogengesundheit, nach Ausheilung von Ten­nis- oder Golferellenbogen, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erreichen.

Nur in wenigen Fällen ist das Sehnenansatzgewebe schon so geschädigt, dass über einen Behandlungszeitraum von sechs bis neun Monaten keine Selbstheilung zu erreichen ist. Abhängig von Ihrem subjektiven Leidensdruck ist dann eine Beratung über mögliche chirurgische Therapieverfahren zu erwägen.

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